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WILDE TIERE UNSRER HEIMAT

Nicht-begehbare Installation | Juli 2020 | Festival der freien Szene Sachsen | Parkour: Weiter zeigen! | HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste | Dresden

Von: Laura Immler, Hannes Köpke, Jasmina Rezig, Olivia Rosendorfer, Konstantin Sieghart, Julius Zimmermann

Ein Stück Rasen, auf Plastik um den Innenraumboden zu schützen. Auf dem Rasen ein Fernseher mit Lagerfeuer, zum Feuer hochguckend eine kleine Bluetooth-Box, die Fanny Hensel auf der Gitarre spielt, dahinter ein massiver Lautsprecher als blökende Schafherde. Das Publikum guckt aus dem Nebenraum, der Eintritt ist durch eine Kordel versperrt. Im Hintergrund ein Vorhang mit Vögeln.

Wilde Tiere unsrer Heimat setzt sich mit dem Aufleben des (in den letzten Jahren wieder viel bemühten) Heimatbegriffs in der Romantik auseinander.

Die Industrialisierungen des 19. Jahrhunderts deuteten allzu klar eine Umwälzung der gesellschaftlichen Ordnung an, in der die Rolle des Menschen unsicher schien. Also wurden (in der Mode, der Philosophie, der Kunst, im Alltag) Vergangenheiten ländlicher Idylle heraufbeschworen, die es so nie gegeben hatte. Menschen, die sich von der Fabrikarbeit entfremdet oder von Maschinen abgelöst fühlten, besonnen sich auf vermeintlich ursprüngliche Ausdrucksformen, suchten in ihnen Sicherheit und Stabilität.

Das Projekt entstand in Koproduktion mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste.